Siegesserie gegen Hüttenberg hält an

16.11.2020 · Handball

Die Serie hält: Spiele gegen Hüttenberg sind zumeist äußerst spannend und enden mit einem Erfolg des TSV Bayer Dormagen. Die Rheinländer nahmen am Samstagabend beide Punkte aus der großen, aber leeren Rittal-Arena Wetzlar mit nach Hause und feierten den verdienten Sieg gegen die Mittelhessen. Auch wenn bei den Gastgebern in der zweiten Halbzeit noch mal Hoffnung aufkam, so reagierten die Dormagener abgeklärt und verbuchten mit 34:30 (14:11) den zweiten Erfolg im zweiten Auswärtsspiel. Schon am Mittwoch geht es weiter: Am 18. November kommt es im TSV Bayer Sportcenter zum Vergleich mit der HSG Konstanz. Aufgrund der Corona-Pandemie sind weiterhin keine Zuschauer zugelassen.

Dormagens Shooter Ante Grbavac zitterte auf der Tribüne in Wetzlar mit. Er wäre gerne dabei gewesen, aber seine Fußverletzung ließ einen Einsatz noch nicht zu. So konzentrierte er sich auf die wichtigste Arbeit gestern und schoss das Kabinen-Selfie mit den jubelnden Teamkollegen. Der TSV hatte mit Benni Richter und Andre Meuser zwei Rückraumasse im Ärmel, die mit ihren platzierten Abschlüssen für die Erfüllung des Matchplanes sorgten. Ian Hüter stellte erneut seine Leader-Qualitäten unter Beweis, stand allerdings ab der 38. Minute wegen einer umstrittenen Roten Karte nicht mehr zur Verfügung. Nicht zu vergessen Alex Senden, der in der Abwehr glänzte und vorne in wichtigen Phasen traf. Und ein Comeback war ebenfalls von großer Bedeutung: Linksaußen Joshua Reuland schloss nach seiner verletzungsbedingten Pause nahtlos an seine Leistung der Vorsaison an, in der er der erfolgreichste TSV-Schütze war. Im Kasten überzeugte Sven Bartmann vor allem in der ersten Hälfte und machte ab der 49. Minute Platz für Martin Juzbasic, der ebenfalls mit starken Paraden aufwartete.

Von Beginn an lagen die Gäste dank Andre Meuser vorne: Er erzielte den ersten Treffer, scheiterte anschließend an der Latte und bediente dann den an den Kreis eingelaufenen Jakub Sterba. Es folgte die schnelle Reaktion von Joshua Reuland, nachdem Hüttenbergs Schlussmann Dominik Plaue einen Wurf von Alexander Senden abgewehrt hatte. Und Reuland legte mit dem verwandelten Siebenmeter zum 1:4 in der 8. Minute nach. Nachdem Benni Richter sein erstes Erfolgserlebnis hatte und Ian Hüter den Ball abfing und sicher verwandelte, legte TVH-Coach Frederick Griesbach die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Nach der Auszeit kam Ian Weber und die Hüttenberger näher heran. Doch der TSV spielte clever weiter und ließ sich auch nicht von mehreren Paraden irritieren: Als Plaue zweimal hintereinander gegen Reuland abwehrte, nahm Meuser den Abpraller auf und tunnelte den Tormann. Es schien, als hätten die Gäste das Spiel im Griff: Nach einer starken Abwehraktion von Bartmann gegen Johannes Klein führten die Dormagener kurz vor der Pause dank eines Treffers von Senden wieder mit vier Toren (14:10). Das letzte Tor vor dem Halbzeitpfiff durch Vit Reichl änderte nichts an der allgemeinen Zufriedenheit im Lager des TSV Bayer Dormagen.

Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst beim bisherigen Spielverlauf. Dann aber stellten sich leichte Sorgenfalten bei Dusko Bilanovic ein, weil Ian Hüter die nicht angemessene Rote Karte sah: Zuvor wurde ein Foul gegen Alexander Senden nicht gepfiffen, der zumeist weit vorgezogene Hendrik Schreiber startete den Gegenstoß und blieb nach einer scheinbaren Berührung mit Hüter theatralisch liegen – anstatt den Fairnesspreis zu gewinnen. Doch eine Schwächung war beim TSV durch Ian Hüters Ausfall zunächst nicht zu erkennen: Jakub Sterba, Andre Meuser, Alex Senden und Patrick Hüter schraubten den Vorsprung auf 23:17 in der 42. Minute. Jetzt durfte auch der A-Jugendliche Lucas Rehfus ran, der bei seinem ersten Einsatz in der 2. Liga einen guten Eindruck hinterließ. Seinen ersten Treffer verhinderte lediglich der Pfosten.

Gleichwohl schmolz die Dormagener Führung plötzlich zusammen, auch weil sich einige Fehler einschlichen. Hüttenberg mobilisierte und näherte sich kontinuierlich. Erst glich Ryuga Fujita in der 53. Minute zum 27:27 aus, nach Meusers Treffer machte Merlin Fuß das 28:28. Der TSV ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen: Benni Richter traf sicher von der Siebenmeterlinie, Martin Juzbasic verhinderte mit seiner erstklassigen Parade gegen Schreiber das neuerliche Unentschieden. Prompt ließ Sterba das 30:28 folgen. Und den weiten Pass von Juzbasic nahm Reuland in der 56. Minute dankbar auf und netzte zum 31:28 ein. Das war die Vorentscheidung, auch wenn es Christoph Rompf noch mal spannend hätte machen können: Sein Wurf aufs leere Tor ging aber daneben, Senden und Reuland stellten den höchsten Sieg gegen Hüttenberg seit sechs Jahren her.

„Es war sehr knapp, aber wir hatten immer ein wenig Luft und konnten uns ein, zwei Fehler leisten“, sagte Dusko Bilanovic später. „Die Rote Karte ggen Ian Hüter verursachte etwas Sand im Getriebe, aber der Charakter des ganzen Teams war super. Alle haben volle Konzentration gezeigt, der Sieg ist verdient, schon weil wir nie in Rückstand waren.“ Sein Kollege Frederick Griesbach war sichtlich geknickt: „Wir wollten die Niederlagenserie gegen Dormagen beenden, aber wir verlieren das Spiel in der Abwehr.“

TV Hüttenberg – TSV Bayer Dormagen 30:34 (11:14)
Hüttenberg: Plaue (8 Paraden), N. Weber (ab 42., 2 Paraden), Böhne (n.e.); Fuß (6), Opitz (n.e.), Theiss (n.e.), Fujita (2), I. Weber (6/1), Rompf (6), Reichl (4), Mubenzem, Hübscher, Hahn, Klein (1), Jockel (n.e.), Schreiber (5).
Dormagen: Bartmann (9 Paraden), Juzbasic (ab 49., 3 Paraden); Reuland (7/1), Senden (4), Meuser (7), Juric, Richter (8/3), Iliopoulos, I. Hüter (3), Reimer, Blum (n.e.), Noll (n.e.), P. Hüter (2), Sterba (3), Mast (n.e.), Rehfus.
Schiedsrichter: Malte Frank / Leonard Bona.
Zuschauer: –
Zeitstrafen: 10:10 Minuten.
Siebenmeter: 1/2:4/5 (Bartmann hält gegen Hahn – Reuland wirft an den Pfosten).
Spielfilm: 0:2 (5.), 2:6 (11.), 4:6 (13.), 5:8 (19.), 6:10 (23.), 10:12, 10:14, 11:14 – 13:17 (34.), 16:18, 17:23 (42.), 22:26 (47.), 25:27 (51.), 27:27 (53.), 28:28, 28:31 (56.), 30:32, 30:34.

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: Marc Thürmer

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