Nachwuchs: TSV verteilt Aufgaben und Verantwortung auf mehrere Schultern

Aufgrund des anstehenden Wechsels von Nachwuchskoordinator und A-Jugend-Trainer Jamal Naji zu TuSEM Essen wird der TSV seine Nachwuchsarbeit neu strukturieren. „Wir werden die komplexen und verschiedenen Aufgaben in unserer Nachwuchsarbeit auf mehrere Schultern verteilen“, betont Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. „Wir geben unseren sehr guten Nachwuchstrainern Dennis Horn, Peer Pütz und David Röhrig damit die Perspektive sich weiter zu entwickeln und mit den Aufgaben zu wachsen.“

Für Hans-Peter König vom geschäftsführenden Vorstand des TSV Bayer Dormagen steht fest, dass der „TSV Bayer Dormagen im deutschen Handball längst zu den führenden Adressen im Nachwuchsbereich gehört. Mit der Neustrukturierung unterstreichen wir unseren Anspruch und stärken unsere Strukturen vom Kinderbereich bis zur 1. Mannschaft.“ Der zusätzliche Nebenaspekt: Mit der zweiten Hauptamtlichkeit erfüllt der TSV die Erfordernisse, um im nächsten Jahr auch das HBL-Jugendzertifikat mit Stern zu beantragen.

Diese Neuaufstellung in der Personalstruktur gilt ab 1. Juli 2020 und verfolgt nicht zuletzt die Absicht, neben Spielern auch die Nachwuchstrainer gezielt weiterzuentwickeln. Barthel: „Wir sehen unsere Aufgabe auch darin, Trainertalente für den deutschen Handball gezielt zu fördern.“ Abteilungsleiter Jocky Krapp: „Unsere jungen Trainer sind sehr gut und haben nun auch eine längerfristige Perspektive.“

Die Veränderungen in der Übersicht
Neuer Nachwuchskoordinator wird Dennis Horn (23). Er ist damit verantwortlich für den kompletten Nachwuchsbereich und koordiniert den Kinder-, Basis- und Leistungshandball. Die weiteren Aufgaben sind die Weiterentwicklung des Standorts, die Umsetzung der Kriterien für das HBL-Jugendzertifikat, die Koordination der Jugendtrainingszeiten und altersklassenübergreifende Maßnahmen. Horn überwacht die Einhaltung des Rahmentrainingsplans, bzw. des Ausbildungskonzeptes des Vereins und führt die statistische Erfassung und Dokumentation von Leistungswerten der Spieler. Er koordiniert die schulische / berufliche Entwicklung der Spieler mit der sportlichen Laufbahnberatung. Und er wird zusätzlich ab der kommenden Saison Trainer der C1-Jugend.

Dennis Horn begann 2015 als Trainer der E2 beim TSV Bayer Dormagen und wurde 2016 Kinderhandballkoordinator. Anfang 2018 schloss er sein Bachelorstudium mit Schwerpunkt „Sport und Leistung“ an der Deutschen Sporthochschule ab und nahm noch im selben Jahr den Masterstudiengang „Exercise Science and Coaching“ auf, den er im kommenden Sommer erfolgreich abschließen will. „Ich freue mich darauf, mit Peer und David und dem ganzen Team zusammen das Projekt „Jungwiesel“ weiterzuentwickeln und nach wie vor viele junge Kinder und Jugendliche mit dem Handball zu begeistern“, betont Horn.

Peer Pütz übernimmt die Aufgaben als leitender Nachwuchstrainer Leistung. Damit ist er zum einen verantwortlich für die komplette sportliche Ausrichtung der Leistungsmannschaften (A1-, B1- und C1-Jugend). Sein umfangreiches Aufgabenfeld umfasst:
– die sportliche Ausrichtung der Leistungsmannschaften (A1-, B1-, C1-Jgd.)
– die individuelle Athletenförderung
– Scouting
– Vormittagstraining
– Umsetzung und Überwachung der Praxis in der Halle
– Und er ist Trainer der B1-Jugend ab der nächsten Saison sowie weiterhin Co-Trainer der 1. Mannschaft.

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und möchte die bisherige erfolgreiche Arbeit weiterentwickeln. Im Idealfall gelingt es meinem Trainerteam und mir, unsere Begeisterung für den Handballsport auf unsere Jugendspieler zu übertragen und einige von ihnen in unsere 1. Herrenmannschaft und damit in die Handball-Bundesliga zu führen“, erklärt Peer Pütz.

Neuer Trainer der A-Jugend wird der bisherige B-Jugend-Coach David Röhrig, der sich ebenfalls „riesig darüber freut, dass mir der Verein diese Aufgabe anvertraut. Es ist spannend, mit den Talenten der A-Jugend zu arbeiten.“ Röhrig verfügt über eine bereits sehr lange Erfahrung als Jugendtrainer von mehreren Mannschaften, trainierte die Frauenmannschaft des TSV Bonn rrh. in der 4. Liga und coacht seit 2016 bis heute das Bonner Herrenteam (ebenfalls 4. Liga), bei dem er auch noch für die sportliche Leitung verantwortlich ist.

Quelle und Foto: TSV Bayer Dormagen

TSV erhält auch 2020 begehrtes Jugendzertifikat

„Natürlich sind wir glücklich über diese Auszeichnung – auch wenn wir aufgrund unserer hervorragenden Strukturen nicht daran gezweifelt haben“, bewertet Nachwuchskoordinator Jamal Naji die erneute Vergabe des Jugendzertifikats an den TSV Bayer Dormagen. „Der Verein gibt sich mit dem Status Quo aber nicht zufrieden. Alle arbeiten kontinuierlich daran, die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und den Schulen weiter zu verbessern.“ Das klare Ziel ist, künftig das Jugendzertifikat mit Stern zu erhalten. „Wir werden mit der Neuaufstellung im Nachwuchsbereich auch die Voraussetzung einer zweiten Hauptamtlichkeit erfüllen“, kündigt Handball-Geschäftsführer Björn Barthel an.

Insgesamt werden in diesem Jahr 25 Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga mit dem Jugendzertifikat für ihren nachhaltigen und ressourcenintensiven Aufbau hervorragender Rahmenbedingungen für die Nachwuchsförderung ausgezeichnet. Sieben der 36 Mannschaften bekommen das ligaübergreifende Gütesiegel mit Stern für eine hervorragende Qualität der Nachwuchsförderung. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH: „Die Erfolge der Jugend-und Juniorennationalmannschaften zeigen, dass sich die Nachwuchsförderung in Deutschland auf internationalem Topniveau befindet. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Jugendzertifikats bilden wir eine gute Grundlage für die hochwertige Ausbildung der Nachwuchstalente.“

Seit 2008 wird das Jugendzertifikat an Klubs vergeben, die für Nachwuchs-Handballer in ihren Leistungszentren entsprechend gute Rahmenbedingungen bieten. Das Jugendzertifikat setzt voraus, dass Nachwuchsspieler in Klub und Umfeld möglichst optimale Bedingungen vorfinden, die eine Ausbildung zum Spitzenspieler möglich machen. Im Vergabeverfahren werden Kriterien geprüft, wie zum Beispiel ausgereifte Betreuungs-und Ausbildungskonzepte (Duale Karriere), Qualität des Trainerstabes sowie von Team und Training. Ziel des Jugendzertifikats ist die Sicherung der qualitativen und kontinuierlichen Fort- und Weiterentwicklung von Talenten in den Profivereinen.

 

Quelle und Foto: TSV Bayer Dormagen

TSV siegt im mitreißenden Derby

Besser konnte es kaum laufen: Im Heimspielfinale 2019 besiegte der TSV Bayer Dormagen nach einem packenden Spiel vor 1463 Zuschauern den bisherigen Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga TuSEM Essen mit 31:28 (13:12) und wird definitiv mit einem positiven Punktekonto in die Rückrunde gehen. Die Liga-Halbzeit endet mit dem Gastspiel beim VfL Lübeck-Schwartau am kommenden Freitag, 20. Dezember.

„Ihr wart super und heute unser achter Mann“, bedankte sich Dusko Bilanovic nach den aufregenden 60 Minuten bei den heimischen Fans für die pausenlose Unterstützung. Auch dadurch motiviert „sind manche von uns an ihre Grenzen gegangen“, stellte der TSV-Coach fest. Dabei war die Begegnung des 16. Spieltages nicht ganz so temporeich wie zuvor erwartet wurde. Aufgrund der hohen Zahl der Strafminuten mussten beide Mannschaften gelegentlich die Geschwindigkeit drosseln. Gespielt war nicht einmal eine Minute, als Essens Lucas Firnhaber nach einem Foul auf der Bank Platz nehmen musste. Die Überzahl nutzte der TSV zum 1:1 durch Ante Grbavac und den wohl frühesten Treffer von Sven Bartmann, der den Ball ins verwaiste Essener Tor warf. Kurz drauf hätte Dormagens Schlussmann beinahe den Wurf von Malte Seidel abgewehrt. Doch der Ball rutschte unglücklich in den Kasten. Nach diesen Initialzündungen wuchs der 32-Jährige geradezu über sich hinaus. Mehrere ausgezeichnete Paraden trugen dazu bei, dass sein Team den 3:4-Rückstand in die 7:4-Führung nach 12 Minuten verwandeln konnte.

Tom Skroblien hatte indes erheblichen Anteil daran, dass Essen wieder näher kam. Gegen Dormagen trifft der Linksaußen besonders gerne: Waren es vor einem Jahr 13 Treffer, so wurde er am Freitag mit 12 erfolgreichen Abschlüssen bester Werfer der Partie. Er erzielte auch das letzte Tor der ersten Hälfte zum 13:12-Anschluss, nachdem zuvor Grbavac mit einem Geschoss aus dem Rückraum seine Wurfqualitäten unter Beweis gestellt hatte. Nach dem Wiederanpfiff änderte sich zunächst nicht viel am Spielverlauf: Der TSV verschaffte sich mehrfach einen Zwei-Tore-Vorsprung, Essen verkürzte. Als Patrick Hüter und Tim Zechel nach einer Rangelei Zeitstrafen erhielten und kurz danach auch Grbavac vom Feld musste, kam ein kleiner Bruch ins Dormagener Spiel. Der TuSEM nutzte diese Phase zur zweimaligen Führung über den rechten Flügel durch David Akakpo.

Die Dormagener behielten aber die Ruhe, überzeugten mit ihrem Kombinationsspiel und blieben auch konsequent im Abschluss. Entschieden war aber längst noch nichts, da auch Fredrik Genz an alter Wirkungsstätte eine starke Leistung im Essener Kasten ablieferte. Beim Stande von 26:24 für den TSV sah Carl Löfström nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Der Schwede reagierte sofort, lief zu den Fans und trommelte in der Schlussphase für den TSV. Auf dem Feld rückte die Mannschaft noch einmal zusammen und war keineswegs geschockt. Der Strafwurf von Joshua Reuland, der abgefälschte Treffer von Andre Meuser und Patrick Hüters Hattrick machten den neunten Saisonsieg klar. Mit der offenen Deckung versuchten die Gäste der Niederlage zu entgehen, doch der bis auf 29:24 angewachsene Vorsprung war nicht mehr aufzuholen. „Über 60 Minuten gesehen ist der Sieg verdient. Das muss ich neidlos anerkennen“, gratulierte Essens Coach Jaron Siewert. Er hatte bei der eigenen 20:19-Führung einen Erfolg für möglich gehalten. „Doch Dormagen hat es dann sehr clever gemacht.“ Für den rundum zufriedenen Dusko Bilanovic waren zwei Punkte der Schlüssel zum Erfolg: „Wir hatten uns vorgenommen, weniger Fehler als in Hamm zu machen und konsequenter beim Abschluss zu sein. Das haben wir geschafft.“

TSV Bayer Dormagen – TuSEM Essen 31:28 (13:12)

Dormagen: Boieck (bei einem 7m), Bartmann (1, 13 Paraden); Reuland (6/3), Köster (3), Meuser (5), Richter (1), Löfström (3), Thomas, Rebelo (n.e.), Noll (n.e.), P. Hüter (5), Braun (n.e.), Morante Maldonado (1), Sterba (2), Grbavac (4).
Essen: Genz (11 Paraden), Bliß (45.-51.); Beyer (n.e.), J. Ellwanger (1), Urios (1), Akakpo (3), Szczesny (2), Ridder (1), Müller (1), Firnhaber (2), Seidel (1), Klingler (1), Kluth (n.e.), Skroblien (12/5), Zechel (3).
Schiedsrichter: Jan und Michael Lier.
Zuschauer: 1463.
Zeistrafen: 16:12 Minuten.
Siebenmeter: 3/4:5/5 (Genz hält gegen Reuland).
Spielfilm: 3:2 (6.), 3:4, 7:4 (12.), 8:8 (17.), 10:8 (20.), 10:10 (22.), 13:11 (28.), 13:12 – 16:14 (35.), 17:17 (40.), 18:19 (43.), 22:20 (47.), 23:23 (50.), 26:24, 29:24 (55.), 29:26, 31:28 (60.).

Der 2. Teddy Bear Toss und die erfolgreiche Sammlung für die pädagogische Ferienfahrt der Hackenbroicher Villa Kunterbunt rundeten den Abend ab. Hierzu folgen weitere Informationen.

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: H. Zaunbrecher

„Dormagen verlangte uns alles ab“

In einem sehr guten Zweitligaspiel war der Gastgeber vor 1810 Zuschauern einen „Ticken“ besser, wie Hamms Trainer Kay Rothenpieler die 60 Minuten zusammenfasste. „Wir haben keine Sekunde aufgegeben“, lobte TSV-Coach Dusko Bilanovic die couragierte Leistung seines Teams. Dass nichts Zählbares heraussprang lag letztlich an der zu hohen Zahl der technischen Fehler. Dank des 32:29 (17:15)-Erfolges gehören die Westfalen nun zum punktgleichen Spitzentrio der 2. Handball-Bundesliga. Dormagen ist Siebter, kann aber heute noch von Hamburg verdrängt werden. Im letzten Heimspiel des Jahres erwartet der TSV am kommenden Freitag, 13. Dezember, um 19.30 Uhr Tabellenführer TuSEM Essen im TSV Bayer Sportcenter. Tickets gibt es im Tabak-Shop, Kölner Straße 64 und online.

Der Spielverlauf in der Westpress Arena sollte sich mehrfach wiederholen: Der TSV vergab die Chancen zur 2:0-Führung und fing sich stattdessen zwei überflüssige Treffer ein. Immer wieder legte der ASV vor, doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln – auch weil Sven Bartmann mit einer Fülle von hervorragenden Paraden aufwartete. Als der wuchtige Kreisläufer Jan Brosch in der 10. Minute beim Stande von 5:5 nach einem Foul gegen Ante Grabavc die Rote Karte sah, war die Aufregung groß im Lager der Westfalen. Sie verkrafteten aber den Ausfall des bereits zweifachen Torschützen und setzten sich nach einer Viertelstunde bis auf 10:6 ab.

Dass der TSV aufholen kann, hat die Mannschaft in dieser Saison oft genug unter Beweis gestellt. Cool kam sie wieder ran – auch weil Ante Grbavac gleich zweimal hintereinander die gegnerische Abwehr düpierte. Ein wenig Glück half dem ASV beim erneuten Ausbau des Vorsprungs: Erst wurde ein klares Foul gegen Carl Löfström nicht gepfiffen, dann bekam Jakob Schwabe den Ball doch noch, nachdem Julian Köster ihn bereits abgefangen hatte. Der Junioren-Nationalspieler antwortete direkt und läutete mit dem 15:11 die nächste Aufholjagd ein. Die führte bis zum 16:15 durch Pascal Noll mit seinem präzisen Weitwurf ins leere Tor.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Spiel: „Dormagen verlangte uns alles ab. Auch kämpferisch war das unser bestes Spiel seit langem“, betonte der „überglückliche“ Kay Rothenpieler. Köster sorgte für das 23:23 in der 43. Minute und der TSV hatte durchaus die Chancen zur Führung. „Doch Hamm bestrafte uns immer wieder nach unseren Fehlern“, stellte Dusko Bilanovic fest. Hamms spezielle Härte hatte natürlich ebenfalls Auswirkungen: „Wir müssen lernen, so etwas zu ertragen“, sagt der Coach. In der Schlussphase überschlugen sich mehrfach die Ereignisse. Der starke Konter von Jakub Sterba brachte den TSV auf 28:27 heran. Und auch nach dem Treffer von Heider Thomas zum 30:28 gab es noch die Hoffnung auf zumindest einen Teilerfolg. Das mögliche 30:29 wurde allerdings verpasst, im Gegenzug entschied Stefan Lex die Partie – wie schon beim letzten Vergleich im Frühjahr.

ASV Hamm-Westfalen – TSV Bayer Dormagen 32:29 (17:15)
Hamm: Storbeck (7 Paraden), Krechel (ab 50., 1 P.); Huesmann (6/2), Milde (1), Brosch (2), Fuchs, Schwabe (2), Lex (4), Stavast (n.e.), Südmeier (3), Papadopoulos (2), Krings (6), Pretzewofsky (n.e.), Franke (6), von Boenigk.
Dormagen: Bartmann (14 Paraden), Boieck (n.e.); Reuland (3/2), Köster (5), Meuser (3), Richter (3), Löfström (2), Thomas (1), Rebelo (n.e.), Noll (3), P. Hüter (1), Morante Maldonado, Sterba (3), Grbavac (5).
Schiedsrichter: Fedtke / Wienrich.
Zuschauer: 1810.
Zeitstrafen: 12:12 Minuten (Rote Karte gegen Brosch (10.) nach Foul an Grbavac).
Siebenmeter: 2/2:2/2.
Spielfilm: 3:3, 10:6 (16.), 10:9 (20.), 14:9, 16:15, 17:15 – 20:16 (33.), 23:19 (39.), 23:23 (43.), 26:23, 28:25 (49.), 28:27 (52.), 30:27, 31:29, 32:29.

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: H. Zaunbrecher

TSV klettert auf sechsten Tabellenrang

Mit dem dritten Sieg in Folge klettert der TSV Bayer Dormagen auf den sechsten Tabellenplatz der 2. Handball-Bundesliga. In dem temporeichen Spiel gegen Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim wechselte mehrfach die Führung. Dank der wieselflinken und bärenstarken Dormagener Schlussoffensive drehten die Gastgeber vor 1042 begeisterten Zuschauern den 23:26-Rückstand und feierten schließlich den 33:30-Erfolg und achten Saisonsieg. Weiter geht es mit dem Auswärtsspiel am kommenden Samstag, 7. Dezember, in Hamm und dem letzten Heimspiel des Jahres gegen TUSEM Essen am Freitag, 13. Dezember, mit dem 2. Teddy Bear Toss: Kuscheltiere werden zu Gunsten eines guten Zwecks aufs Spielfeld geworfen. Tickets für das Top-Derby gegen den aktuellen Tabellenzweiten Essen gibt es im Tabakshop, Kölner Straße 64 und online

Der bloße Blick auf das Spielergebnis lässt zwei ähnliche Halbzeiten vermuten. Doch die Partie gegen Bietigheim hatte einen ungewöhnlichen Verlauf: Führte der TSV in der ersten Hälfte mit bis zu fünf Toren, so konnten die Gäste sich berechtigte Hoffnungen auf einen Auswärtssieg nach dem Drei-Tore-Vorsprung zehn Minuten vor Schluss machen. Dann aber kam die Phase, die Bietigheims sichtlich enttäuschten Coach Hannes Jón Jónsson überhaupt nicht gefiel: „Wir verlieren den Kopf und geben das Spiel zu leicht weg.“ Erneut machte sich freilich die Konditionsstärke der Bayer-Werfer bemerkbar, die bis zur 60. Minute immer noch einen Gang zulegen können.

Dabei hätte es der TSV gar nicht so spannend machen müssen. Nach dem Abtasten der beiden Teams stach der Dormagener Rückraum heraus mit den platziert werfenden Andre Meuser, Ante Grbavac, Eloy Morante Maldonado und Julian Köster. So führten die Dormagener nach neun Minuten mit 6:3 und elf Minuten später sogar mit 12:7. Jónsson brachte den siebten Feldspieler, doch die erhoffte Steigerung des Drucks blieb zunächst aus. In der 24. Minute lag der TSV weiter mit fünf Toren (14:9) vorne – auch weil Pascal Noll ins leere Tor traf und kurz drauf Patrick Hüter mit der schnellen Mitte erfolgreich war. „Leider haben wir dann etwas überhastet abgeschlossen und statt mit drei gingen wir nur mit einem Tor Vorsprung in die Kabine“, bedauerte TSV-Trainer Dusko Bilanovic die schrumpfende Führung.

Hatte die Mannschaft aus der Nähe von Stuttgart in der ersten Hälfte keine echte Torwartleistung, so profitierte sie nach dem Seitenwechsel von der Steigerung ihres Schlussmannes Jürgen Müller. Mit mehreren starken Paraden hatte er großen Anteil an der ersten Gäste-Führung – für das 19:20 sorgte Jonas Link in der 38. Minute. Der Ausbau des Vorsprungs bis zum 23:26 brachte dem erzürnten Bilanovic die gelbe Karte ein, nachdem er wenig Verständnis für die merkwürdige 1:9-Vergabe der Strafwürfe hatte. Alle acht Versuche verwandelte Bietigheims Christian Schäfer souverän. Allerdings löste er damit auch eine Trotzreaktion beim TSV aus, die sich in einem 10:4-Lauf ausdrückte. Und da Sven Bartmann mit etlichen herausragenden Paraden die besten Bietigheimer Schützen nervte, endete der elfte Vergleich der beiden Mannschaften mit dem siebten Sieg für Dormagen.

Dusko Bilanovic lobte seine gesamte Mannschaft, die auf Carl Löfström verzichten musste. Und Heider Thomas war angeschlagen in die Partie gegangen. „So konnte ich in der Innenverteidigung nicht viel tauschen“, machte der Dormagener Coach deutlich. „Aber wir sind ein Team. Und jeder hat heute mit seinem Einsatz dafür gesorgt, dass wir auf dem sechsten Rang stehen.“

TSV Bayer Dormagen – SG BBM Bietigheim 33:30 (16:15)
Dormagen: Bartmann (12 Paraden), Boieck (31.-45. und zwei 7m, 2 P.); Reuland (3/1), Köster (3), Meuser (8), Richter (2), Reimer, Thomas, Rebelo (n.e.), Noll (2), P. Hüter (3), Braun (n.e.), Morante Maldonado (3), Sterba (2), Grbavac (7).
Bietigheim: Müller (10 Paraden), Maier (22.-30., 0 P.); Rentschler (2), Öhler (n.e.), Kraus (1), Schäfer (12/8), Rönningen, Dahlhaus (3), Link (8), Asmuth (1), Trost (n.e.), Boschen (n.e.), Marcec (1), Fischer (2).
Schiedsrichter: Gimmler / Rips.
Zuschauer: 1042.
Zeitstrafen: 6:8 Minuten.
Siebenmeter: 1/1:8/9 (Marcec wirft an die Latte und verwandelt den Abpraller).
Spielfilm: 3:3 (5.), 6:3 (9.), 7:6, 12:7 (20.), 14:9 (24.), 15:11, 16:13, 16:15 – 18:18 (35.), 19:20 (38.), 22:23, 23:26 (49.), 26:26 (53.), 26:27, 29:27, 29:28, 31:28, 33:30.

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: H. Zaunbrecher

Begeisternde Aufholjagd in Hüttenberg

Das dritte Spiel in Folge gegen Hüttenberg endete mit einem Treffer Vorsprung – für den TSV! Sollten die beiden Mannschaften eines Tages einen Spannungszuschlag einführen, dann werden die Zuschauer sich kaum beschweren können. Denn einmal mehr kam es zum Herzrasen bis zum letzten Pfiff. Für Jubel der Gäste und Niedergeschlagenheit der Gastgeber sorgte Eloy Morante Maldonado: Vor 1120 Handballfans gelang dem 21-Jährigen das 27:26 für den TSV fünf Sekunden vor Schluss. Hüttenberg hatte zwar noch eine Ausgleichschance, doch der direkte Freiwurf von Markus Stegefelt aus zehn Metern blieb folgenlos.

Dormagen ist längst so etwas wie ein Angstgegner für die Mittelhessen: In der 2. Liga gewannen die Rheinländer zehn der bisherigen elf Spiele. Selbst der 17:11-Vorsprung reichte Hüttenberg am Samstagabend nicht für etwas Zählbares. Mit der jetzt viel beweglicheren und zupackenden Defensive sowie einer konsequenteren Chancenverwertung holte das Team von Dusko Bilanovic Tor um Tor auf. Zur eigenen Stärke kam hinzu, dass der TVH nicht mehr den Gang der ersten Hälfte einlegen konnte. Aus Sicht der Dormagener verliefen die ersten 30 Minuten ungewöhnlich: Mehrfach landeten Abpraller bei den Hüttenbergern, die in diesen Phasen wacher als der TSV erschienen. Doch ihre erste Vier-Tore-Führung (9:5) nach einer Viertelstunde schrumpfte wieder zusammen. Das lag am gelungenen Heber von Patrick Hüter, der auch vorne am Kreis zum Einsatz kam, da Carl Löfström wegen einer Erkrankung ausgefallen war; und an dem erneut überzeugenden Linksaußen Joshua Reuland mit drei Treffern in Folge.

Die Hoffnung, dass der fast schon zur Pflicht gewordene Steal von Benni Richter zum 10:10 das Spiel zugunsten der Gäste drehen würde, bewahrheitete sich nicht. Im Gegenteil: Angetrieben von Björn Zintel, der neun seiner elf Treffer in der ersten Hälfte erzielte, setzte sich die Mannschaft von Frederick Griesbach mit dem 7:1-Lauf bis auf 17:11 zur Pause ab. „Diese erste Halbzeit sollten wir schnell vergessen, das war eine Katastrophe“, sagte Bilanovic. Und: „Ich dachte wir würden einschlafen.“ Umso wacher war der TSV nach dem Seitenwechsel. Zwar wuchs der Rückstand sogar auf sieben Tore an, doch das Aufbäumen zeigte Wirkung. Vorne übernahm jetzt Julian Köster Verantwortung, der sich auch von der harten Gangart seines Gegenspielers nicht beeindrucken ließ. Zudem übernahm der auf Linksaußen eingewechselte Pascal Noll den Part des Stimmungsmachers. Es kam hinzu: Janis Boieck bremste mit mehreren starken Paraden, darunter ein abgewehrter Siebenmeter gegen Zintel, die Offensive der Gastgeber aus.

Nach dem ersten Remis in der zweiten Halbzeit (21:21, 44.) gelang Pascal Noll acht Minuten später auch die erste Dormagener Führung zum 24:23. Bis zum Siegtreffer legte der TSV nun immer vor und belohnte sich für ihre sehr gute Leistung nach der Pause. Bilanovic: „Da hat die Mannschaft ihr zweites Gesicht mit Leidenschaft, Kampf und Tempo gezeigt. Ich bin zwar nicht mit allem in der zweiten Halbzeit zufrieden, aber auf jeden Fall mit dem Ergebnis“, war der TSV-Coach „überglücklich“. Doch in der Halle, wo er unter anderem als Spieler der HSG Dutenhofen aktiv war, richtete er auch lobende Worte an den TV Hüttenberg: „Kopf hoch, ihr habt eine starke Mannschaft, die noch viele Punkte holen wird.“ Davon überzeugt war auch sein Kollege Frederick Griesbach in seiner lautstarken Ansprache: „Ich mache meinen Spielern keinen Vorwurf. Wenn sie so dauerhaft Einsatz zeigen, werden wir nicht mehr viele Spiele verlieren.“

Für den TSV geht es am 30. November, ab 19.30 Uhr weiter mit dem Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger und Tabellennachbar SG BBM Bietigheim, der mit Weltmeister Mimi Kraus am kommenden Samstag ins TSV Bayer Sportcenter kommt. Für das siebte Heimspiel am „Tag des Kinderhandballs“ gibt es Tickets im Vorverkauf im Tabakshop an der Kölner Straße 64 und online.

TV Hüttenberg – TSV Bayer Dormagen 26:27 (17:11)
Hüttenberg: Weber (8 Paraden), Plaue (45.-57., 0 P); Fuß (4), Sklenak (2), Belter (n.e.), Lambrecht (1), Uth (n.e.), Rompf (1), Zörb (3), Stegefelt (3/2), Hübscher, Kirschner (n.e.), Zintel (11/4), Klein (1), Roth (n.e.).
Dormagen: Bartmann (3 Paraden), Boieck (ab 28., 5 P.); Reuland (6/3), Köster (5), Meuser, Richter (2), Reiner, Thomas, Rebelo, Noll (4), P. Hüter (2), Braun (n.e.), Morante Maldonado (4), Sterba (1), Grbavac (3).
Schiedsrichter: Friedel / Herrmann.
Zuschauer: 1120.
Zeitstrafen: 8:10 Minuten.
Siebenmeter: 6/7:3/3 (Boieck hält gegen Zintel).
Spielfilm: 3:1 (5.), 5:5, 9:5 (15.), 10:10 (23.), 15:10 (28.), 17:11 – 18:11, 19:12, 19:17 (37.), 21:18, 21:21 (44.), 23:24 (52.), 26:27 (60.).

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: TVH

Naji geht im nächsten Jahr nach Essen

Der TSV Bayer Dormagen muss sich nach einem neuen Nachwuchs-Koordinator und Trainer der A-Jugend umsehen: Jamal Naji (33), der soeben mit den Jungwieseln den Einzug in die neu geschaffene Meisterrunde der Jugend-Bundesliga schaffte, wird ab der kommenden Saison 2020/21 Trainer des aktuellen Tabellenführers der 2. Handball-Bundesliga TuSEM Essen. Jaron Siewert (25) verlässt den Ruhrpott-Club in Richtung Füchse Berlin und wird dort ab 1. Juli jüngster Coach eines Erstligisten. Bei der Suche nach einem Nachfolger setzte Essen wiederum auf einen jungen Mann: A-Lizenz-Inhaber Jamal Naji ist bestens vernetzt und gilt deutschlandweit als ambitionierter Vertreter des modernen Handballs.

„Natürlich hätten wir Jamal Naji gerne behalten“, sagt Dormagens Handball-Geschäftsführer Björn Barthel. „Seine Verpflichtung macht aber auch deutlich, dass am Dormagener Höhenberg Spieler bestens von ausgezeichneten Trainern ausgebildet werden. Darauf sind wir stolz.“ Für Naji ist das Engagement bei einem potenziellen Erstligisten eine große Chance. Doch bis zum Wechsel nach Essen gibt es für ihn eine klare Priorität: „Auf die Dormagener A-Jugend kommen in der stark besetzten Meisterrundengruppe II spannende Zeiten zu. Mein Fokus liegt in den nächsten Monaten zu hundert Prozent auf den Spielen gegen Mannschaften wie Flensburg, Magdeburg, Rhein Neckar Löwen oder Leipzig und wir werden wiederum versuchen, ins DM-Viertelfinale einzuziehen.“

Daten Jamal Naji
– geboren am 3. Juni 1986 in Bad Honnef
– Studium Politikwissenschaften und Geschichte an der Uni Bonn
– Abschluss Bachelor und Master
– Stammverein: HSG Siebengebirge, spielte (Rückraum Mitte), trainierte dort und war auch Nachwuchskoordinator
– Spieler bis 3. Liga bei Niederpleis, Römerwall, Mülheim-Kärlich
– seine Laufbahn als Spieler auf höherem Niveau endete früh aufgrund einer schweren Verletzung
– drei Jahre Trainer der U17 beim VfL Gummersbach
– seit 1. Juni 2017 Nachwuchskoordinator und Trainer des Jugend-Bundesligisten TSV Bayer Dormagen

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: H. Zaunbrecher

TSV holt wichtige Punkte gegen Dresden

Dank eines hervorragenden Endspurts gewann der TSV Bayer Dormagen das äußerst spannende sechste Heimspiel der 2. Handball-Bundesliga mit 27:24 (11:12) gegen den HC Elbflorenz. Die Gastgeber verteidigten damit den neunten Tabellenplatz vor dem nächsten Heimgegner Bietigheim (30. November) und Aue, die beide wie der TSV 12:12-Punkte aufweisen. Am kommenden Samstag, 23. November, reist die Mannschaft von Dusko Bilanovic zum TV Hüttenberg.

Dem TSV gelang ein guter Start in die zunächst tempo- und torarme Begegnung: Andre Meuser erzielte in der 10. Minute das 3:1 für die Gastgeber. Doch die erste wie anschließend auch die zweite Zwei-Tore-Führung hatte nur kurzen Bestand. Erneut stellten Dresdens beste Werfer Marc Pechstein und Nils Gugisch den Gleichstand her. Es folgte eine Phase, in der dreimal die Gäste vorlegten – ehe Joshua Reuland seine Topform mit drei Treffern in Folge unter Beweis stellte und der TSV wieder knapp mit 10:9 vorne lag. Mit dem 12:11-Vorsprung ging allerdings Elbflorenz in die Kabine, weil Pechstein kurz vor dem Pausenpfiff durch die Dormagener Abwehr spazieren durfte.

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Das Auftakttor zum 12:12 stammte von Andre Meuser. Anschließend brachte Carl Löfström den TSV nach der schönsten Kombination des gesamten Spiels mit 13:12 in Führung. Dann aber machten sich die Sorgenfalten auf der TSV-Bank und der mit 953 Zuschauern besetzten Tribüne breit: Mit dem 4:0-Lauf setzte Dresden sich bis auf 16:13 ab. Bilanovic setzte ein Zeichen und brachte nun Janis Boieck für den in der ersten Hälfte guten Sven Bartmann. Boieck wehrte auch gleich den Wurf von Michal Kasal ab, konnte aber auch nicht verhindern, dass die Gäste nach einer Dreiviertelstunde immer noch mit 18:15 vorne lagen.

Der TSV hatte sich fest vorgenommen, trotz der nach wie vor schwierigen personellen Situation die Punkte 11 und 12 zu holen. So legte das Team noch mal zu: Mit voller Konzentration gelang innerhalb von knapp zwei Minuten der 18:18-Ausgleich: Erst nahm Ante Grbavac genau Maß, direkt im Anschluss pokerte Benni Richter mal wieder richtig: Er klaute den Ball, als Kasal bei seinem Passversuch nicht mit dem plötzlich aufs Feld laufenden Dormagener gerechnet hatte. Und dann traf erneut Joshua Reuland. Kurios: Nach einer harmlosen Rangelei am Kreis zwischen Patrick Hüter und Jonas Thümmler mussten beide Spieler das Feld verlassen. Für den Dresdner war es aber schon die dritte Zeitstrafe und er durfte sich die letzten 13 Minuten von der Tribüne aus ansehen.

Zweimal noch gingen seine Mannschaftskollegen in Führung, dann aber übernahm der TSV die Regie: Löfström holte sich in der eigenen Abwehr den Ball und schloss seinen Konter mit dem 21:20 ab. Zweimal noch glichen die Gäste aus. Dann sorgten Reuland und der nach seiner Verletzungspause zurückgekehrte Nuno Rebelo für Dormagens erste Zwei-Tore-Führung in der zweiten Hälfte. Von der erholte sich der HC nicht mehr, auch wenn Henning Quade den Anschluss zum 25:24 erzielte. Es sollte Dresdens letztes Tor sein. Für die endgültige Entscheidung war Eloy Morante Maldonado zuständig, bevor Löfström den Endstand herstellte.

„Wir haben unseren 18:15-Vorsprung zu leicht hergeschenkt“, ärgerte sich Dresdens Coach Rico Göde auch über ausgelassene Chancen. Dormagens Dusko Bilanovic war erleichtert: „Das waren heute zwei sehr wichtige Punkte. Ein großes Lob für meine Mannschaft, die auch in Unterzahl sehr stark gearbeitet und gekämpft hat.“ Besonders würdigte der Trainer die Leistungen von Joshua Reuland und Carl Löfström sowie von Andre Meuser: „Er hat heute vor allem in der Abwehr einen richtig guten Job gemacht.“ Die Bank war diesmal wieder etwas voller als noch zuletzt in Konstanz. Mit dabei waren auch Jan Reimer und Ali Kinanah, die kurz zuvor noch mit der 2. Mannschaft das Oberligaspiel in Opladen bestritten und dort 24:18 gewannen. „Auch wenn ich gegen Dresden nicht eingesetzt wurde, so war es für mich eine schöne Erfahrung“, freute sich Allrounder Kinanah über die Nominierung von Bilanovic.

TSV Bayer Dormagen – HC Elbflorenz 27:24 (11:12)
Dormagen: Boieck (ab 40., 5 Paraden), Bartmann (6 Paraden); Reuland (8/4), Kinanah (n.e.), Meuser (4), Richter (2). Löfström (7), Reimer, Rebelo (2), P. Hüter, Braun (n.e.), Morante Maldonado (1), Sterba, Grbavac (3).
Elbflorenz: Huhnstock (12 Paraden, 1 Tor), Göres (bei einem 7m); Pulay (1), Dierberg (1), Gugisch (5), Buschmann, Dumcius (1), Jungemann (1), Hoffmann (n.e.), Greß (1), Vanco (4), Quade (1), Kasal (1), Thümmler (1), Pechstein (6/2).
Schiedsrichter: Linker/Schmidt.
Zuschauer: 953.
Zeitstrafen:12:10 Minuten (Rote Karte Thümmler, 46. nach dritter Zeitstrafe).
Siebenmeter: 4/4:2/3 (Bartmann hält gegen Dierberg).
Spielfilm: 3:1 (10.), 3:3 (11.), 5:3 (16.), 6:7 (20.), 10:9 (26.), 10:11, 11:11, 11:12 – 13:16 (40.), 18:18 (47.), 21:20 (52.), 25:24, 27:24.

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: H. Zaunbrecher

Kein Sieg – aber Superstimmung beim Derby

Ein tolles Handballfest mit der Rekordkulisse von über 2400 Zuschauern! Aus heimischer Sicht stimmte nur das Ergebnis nicht: Der VfL Gummersbach verbuchte im TSV Bayer Sportcenter mit 28:22 (13:7) den 13. Sieg im 29. Mittelrhein-Derby. In der ersten Hälfte kauften die Gäste dem TSV den Schneid ab und verschafften sich einen klaren Vorsprung, den sie nach dem Seitenwechsel gegen nicht nachlassende Dormagener verteidigten. In dieser Verfassung ist der VfL ein ernsthafter Aufstiegskandidat. Der TSV wird schon aufgrund seiner weiterhin positiven Tordifferenz auch nach den an diesem Wochenende anstehenden Spielen einen einstelligen Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga belegen. Nächster Auswärtsgegner ist am 9. November Aufsteiger HSG Konstanz.

Wenn man in einer solchen Partie kein Mal in Führung liegt, dann muss man den verdienten Erfolg des Bundesliga-Absteigers neidlos anerkennen. Nach dem 1:1 durch Andre Meuser zogen die Gummersbacher bis zur 9. Minute auf 5:1 davon und veranlassten TSV-Trainer Dusko Bilanovic zur ersten Auszeit. Auch wenn die Dormagener im Anschluss bis hin zum 4:7 durch Eloy Morante Maldonado nach einer Viertelstunde die Hoffnung auf die Wende aufrecht hielten, so wurde die ungemein bewegliche VfL-Defensive zu einer kaum zu überwindenden Mauer. Mehrfach nahm der Block VfL-Torwart Filip Ivic die Arbeit ab. In den zweiten 15 Minuten durfte der TSV nur noch über drei Treffer jubeln – Gummersbach schraubte vor allem durch die platzierten Würfe von Österreichs Nationalspieler Alexander Hermann bis zur Pause die Führung auf 13:7.

Nach dem Seitenwechsel zunächst ein ähnliches Bild. Der TSV tat sich vorne schwer und musste sogar eine zweistellige Niederlage befürchten, als erst Hermann traf und danach Marvin Sommer seinen dritten Strafwurf erfolgreich mit einem Heber abschloss und direkt danach mit einem Konter auf 18:9 erhöhte. Bis hin zum 22:13 in der 45. Minute kratzte Gummersbach an der 10er-Marke, doch plötzlich drehten die Gastgeber am Schalter. Die zupackende Abwehr und mehrere starke Paraden von Janis Boieck irritierten den VfL – der Vorsprung schmolz auf 23:19 zusammen. Die TSV-Fans waren völlig aus dem Häuschen und gaben ihrer Mannschaft zusätzliche Unterstützung, als Jakub Sterba seinen abgefangenen Ball im gegnerischen Kasten ablegte, Julian Köster zweimal hintereinander einnetzte und Morante noch einmal auf 22:26 verkürzte.

Mehr ließen die Gäste dann aber doch nicht zu. „Ich war auch in dieser Phase sehr entspannt“, sagte der frühere TSV-Spieler und jetzige VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler später. Janko Bozovic und Yonatan Dayan stellten den Endstand her und lösten den Siegesjubel bei den vielen mitgereisten Gummersbacher Fans aus. „Sie haben sicher auch zu der tollen Stimmung in der Halle beigetragen“, betonte VfL-Coach Torge Greve, der vor allem seiner großartigen Abwehr ein hervorragendes Zeugnis ausstellte. Personell war der VfL mit einer voll besetzten Bank deutlich besser aufgestellt. Beim TSV hingegen fehlten verletzungsbedingt vor allem Ian Hüter und dessen 1:1-Qualitäten im Angriff. Außerdem standen Heider Thomas, Pascal Noll und Nuno Rebelo nicht zur Verfügung. „Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken“, stellte Dusko Bilanovic fest. „Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit ein Unentschieden geholt und bis zum Schluss gekämpft.“ Gerade diese Einstellung stellte Geschäftsführer Björn Barthel in seiner Derby-Bilanz heraus: „Auch wenn wir das Spiel verloren haben, der Handball in Dormagen hat heute durch den leidenschaftlichen Kampf auf dem Spielfeld und die begeisternde Atmosphäre im Sportcenter gewonnen.“

TSV Bayer Dormagen – VfL Gummersbach 22:28 (7:13)
Dormagen: Bartmann (3 Paraden), Boieck (ab 19., 7 Paraden), Halfmann (n.e.); Reuland (1/1), Köster (3), Meuser (3), Richter, Löfström (3), P. Hüter, Braun, Morante Maldonado (5), Sterba (2), Grbavac (5/1).
Gummersbach: Ivic (8 Paraden), Puhle (ab 52., 3 Paraden); Schröter (n.e.), Dayan (2), Baumgärtner, Blohme (1), Kontrec, Sommer (5/2), Hermann (9), Herzig (2), Meinhardt (n.e.), Villgrattner (1), Haller (n.e.), Stüber (2), Becker (1), Bozovic (5).
Schiedsrichter: Kauth / Kolb.
Zuschauer: 2419.
Zeitstrafen: 8:10 Minuten.
Siebenmeter: 3/5:3/3 (Reuland scheitert an Ivic, Grbavac an Puhle).
Spielfilm: 1:1, 1:5 (9.), 3:6 (12.), 4:7, 4:10 (21.), 5:12, 7:13 – 7:14, 9:18, 12:21 (42.), 16:22 (47.), 20:24 (53.), 20:26, 22:26, 22:28.

Quelle: TSV Bayer Dormagen
Foto: H. Zaunbrecher

Große Nachfrage vor dem Mittelrhein-Derby

Zum ersten Mal seit acht Jahren gibt es wieder den Handball-Klassiker: Das Mittelrhein-Derby zwischen dem TSV Bayer Dormagen und dem VfL Gummersbach wird an diesem Donnerstag, 31. Oktober, um 19.30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen. Der Vorverkauf hat deutlich angezogen: Aktuell wurden bereits knapp 1800 Tickets erworben. Damit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass endlich mal wieder die 2000er-Marke überschritten wird. Deshalb richtet der TSV die Bitte an die Fans: Kommt möglichst früh, damit sich vor der Halle nicht so viele Menschen drängeln müssen. An der Abendkasse wird auf die Nachfrage reagiert, sie wird deshalb vermutlich schon um 18.15 Uhr öffnen. Wer einen Sitzplatz haben will, sollte sich tatsächlich beeilen. Stehplätze gibt es ausreichend.

Vor der Partie trafen sich die Geschäftsführer der beiden Klubs auf neutralem Boden: Björn Barthel und Christoph Schindler freuen sich auf die Begegnung und auf ein sicher hochinteressantes Handballspiel. Wir sprachen mit ihnen in Köln.

Ein friedliches Treffen vor dem wichtigen Mittelrhein-Derby…
Christoph Schindler: Warum nicht? Als ich in Dormagen spielte hatte ich viel mit Björn zu tun, auch wenn er damals noch nicht in der Verantwortung des Geschäftsführers war. Ich habe mich übrigens sehr wohl in Dormagen gefühlt und könnte heute noch dort sein, wenn es damals nicht andere Gründe für den Wechsel gegeben hätte. Wir werden uns auch nach dem Derby gut verstehen.
Björn Barthel: Ich war Jugendkoordinator beim TSV als Christoph hier spielte. Ich freue mich, dass wir jetzt „Kollegen“ sind und er den Sprung geschafft hat. Es ist sicher eine große Herausforderung, Geschäftsführer bei einem Klub wie dem VfL Gummersbach zu sein. Ich kann Christoph da nur zustimmen: Wir sprechen vor und nach dem Derby immer wieder gerne miteinander.

In dieser Verantwortung ist das Derby für euch neu und hat eine ganz besondere Bedeutung.
Schindler: Klar, das ist schon eine besondere Geschichte, schließlich geht es gegen den Ex-Verein und ich kenne viele Menschen aus meiner ehemaligen Zeit in Dormagen. Natürlich freue ich mich darauf, sie am Donnerstag zu sehen und das ein oder andere Gespräch zu führen. Es war auch toll beim Revival-Treffen vor einem Jahr.
Barthel: Ein solches Derby gegen Gummersbach um Punkte ist immer ein absolutes Handball-Highlight. Der Vorverkauf deutet auf eine Kulisse hin, die wir schon lange nicht mehr hatten. Die Rückmeldungen zeigen übrigens, dass die gesamte Handball-Region auch aus dem Kölner bis in den Aachener Bereich an diesem Spiel interessiert ist.

Es stehen sich zwei Vereine mit einer anerkannt guten Nachwuchsarbeit gegenüber.
Schindler: Es hat sich da bei uns einiges getan. Wir haben sechs Spieler aus der Handball-Akademie im Kader, vier davon sind gebürtige Gummersbacher. Darauf bin ich ganz besonders stolz. Wichtig ist, dass die jungen Spieler nicht nur ausgebildet werden sondern auch spielen können.
Barthel: Wir zählen nach wie vor zu den bedeutendsten Ausbildungsvereinen in Deutschland. Und wir hoffen immer, dass wir unsere talentierten Spieler länger halten können. Gerade dank ihrer gewachsenen Erfahrung spielen unsere Youngster eine bedeutende Rolle in der Mannschaft.

Am Donnerstag wollt ihr beide nach den 60 Minuten jubeln…
Schindler: Wir kommen natürlich nach Dormagen, um beide Punkte mitzunehmen. Dabei werden uns sicher sehr viele Fans aus Gummersbach unterstützen. Tatsächlich sind wir bislang sehr heimstark, zeigen auswärts allerdings unterschiedliche Gesichter – wie zuletzt bei der Niederlage in Emsdetten, nachdem wir mehrfach mit vier Toren vorne lagen.
Barthel: Es ist unsere Absicht, das Sportcenter wieder zu einer Festung zu machen. Das ist bisher gut gelungen, unsere Heimstärke haben wir in dieser Saison unter Beweis gestellt und wollen gegen Gummersbach die Punkte 11 und 12 holen. Wenn wir mit dieser Kampfbereitschaft und der überzeugenden Körpersprache wie in Ferndorf auftreten, dann kann das auch gelingen.

Vorhersagen sind aufgrund der Stärke der 2. Liga aber sehr schwierig?
Christoph Schindler und Björn Barthel übereinstimmend: In der 2. Liga gab es zuletzt Ergebnisse, die niemand erwartet hatte. Prognosen fallen in der Tat nicht leicht. Ein klarer Sieger im Mittelrhein-Derby wäre eher überraschend. Die Entscheidung wird bestimmt erst in den letzten zehn Minuten fallen. Wir hoffen auf eine faire Partie, bei der sich niemand verletzt.

Das Bild zeigt die Geschäftsführer Christoph Schindler (links) und Björn Barthel (rechts)

Quelle und Foto: TSV Bayer Dormagen

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